Rahmensägen

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An der Wand unserer Tischler-Werkstätte finden sie zahlreiche Rahmensägen. Diese unterscheiden sich in kleinen, aber ausschlaggebenden Details.

 

Verschiedene Rahmensägen an der Wand der Tischlerwerkstätte im LIGNORAMA.

Rahmensägen gibt es bereits seit der Antike.

Früheste Abbildungen von Bügelsägen weisen darauf hin, dass griechische Schmiede bereits in der Antike die ersten Sägen mit gespannten Blättern gefertigt haben.

Auf einem Altarstein aus der Zeit des römischen Kaisers Domitianus, der von 81 bis 96 n. Chr. regierte, sind unter verschiedenen Werkzeugen eine Rahmensäge und auch eine Schrotsäge abgebildet. Man erkennt deutlich eine stark geneigte Dreieckverzahnung und den gewölbten Rücken des Sägeblattes. Die Rahmensäge ist mit Nägeln in den Rahmen befestigt. Das Sägeblatt konnte also nicht gedreht werden.
Dieser Altarstein wird in den Kapitolinischen Museen in Rom aufbewahrt.

Die früheste exakte Darstellung der Bezahnung eines Sägeblattes stammt von Leonardo da Vinci. Sie zeigt eine Schrotsäge mit einer Art „M-Bezahnung“.

Als Legende fügte er in Spiegelschrift hinzu: „Doppelte Säge, die ziehend und stoßend operiert.“

 

Rahmensäge für gerade Schnitte. Um Rahmensägen nachzuspannen, wird die Schnur  einmal mehr um sich selbst gedreht und mit dem Hölzchen in der Mitte fixiert. 

Das Sägeblatt ist an der Befestigungsstelle deutlich breiter: dies war die ursprüngliche Breite. Durch händisches Nachschärfen wurde das Sägeblatt im Laufe der Zeit schmäler. Hier kann das Sägeblatt gedreht werden.

Rahmensäge um Finger-Zinken auszuschneiden

Durch die Drehung im Sägeblatt ist es möglich, im rechten Winkel weiter zu schneiden.

Rahmensäge für Rundungen

Bewegte Stücke wie etwas dieses Konsol-Brettchen wurden mit dieser feineren Rahmensäge ausgeschnitten.

 

Quelle: Ing. Franz M. Feldhaus „Die Säge“, 1921. Digitalisiert von Dipl.-Päd. P. M. Haitzmann. Historische Bilder und Texte VEB Fachbuchverlag Leipzig „Vom Steinbeil zum Sägegatter“